Verleihung des Dresdner Friedenspreises an den Kriegsfotografen
James Nachtwey
Der Fotograf James Nachtwey wird am 11. Februar 2012 in der Semperoper
Dresden mit dem 3. Internationalen Friedenspreis »Dresden-Preis«
geehrt. Der New Yorker gilt als der bedeutendste Kriegsfotograf unserer
Zeit. Die Laudatio auf den Preisträger hält der Regisseur
und Fotograf Wim Wenders. Moderator ist Gerhart Baum, Bundesinnenminister
a.D.
Im Anschluss an die Festveranstaltung in der Semperoper wird im Militärhistorischen
Museum Dresden eine Ausstellung mit Fotos von James Nachtwey eröffnet.
Die Festveranstaltung zur Preisverleihung am 11. Februar 2012 um 11
Uhr ist eine Veranstaltung der Organisation Friends of Dresden Deutschland
und der Semperoper Dresden.
Der Dresden-Preis
Das Schicksal Dresdens als Mahnung verstehend, würdigt der von
»Friends of Dresden Deutschland« ausgelobte Preis außergewöhnliche
Leistungen herausragender Persönlichkeiten, die vor allem präventiv
wirken und Eskalationen verhindern helfen. Zum Jahrestag der Zerstörung
Dresdens einen Friedenspreis mit dem Namen der Stadt zu vergeben, ist
auch ein Zeichen gegen die versuchte Vereinnahmung des Datums durch
Rechtsradikale.
Der mit 25 000 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der Klaus Tschira
Stiftung, Heidelberg und der Organisation Friends of Dresden, Deutschland.
Erster Preisträger war im Jahr 2010 der Friedensnobelpreisträger
Michail Gorbatschow, dem der Preis für sein Engagement für
die atomare Abrüstung in den 1980er Jahren verliehen wurde. Im
Jahr 2011 wurde Daniel Barenboims beispielhafter Einsatz für einen
Dialog im Nahen Osten geehrt.
Begründung der Preisverleihung an James Nachtwey
Es sind die Bilder, die bleiben und die dafür sorgen, dass die
Erinnerung bleibt. Ohne die Fotos des versehrten Dresdens wäre
die Zerstörung der Stadt lange nicht mehr im Weltgedächtnis
präsent als Mahnung vor dem Krieg.
Durch die Fotos von James Nachtwey bleiben andere Kriege im Gedächtnis.
Fotos, nah, oft schmerzhaft nah, ohne jemals voyeuristisch zu sein.
Nachtwey ist eher ein Antikriegsfotograf als ein Kriegsfotograf. Seine
Bilder zeigen, was Krieg tatsächlich bedeutet für die, die
er trifft und die, die gezwungen sind, in den Krieg zu ziehen.
Fotoausstellung vom 12. Februar bis 31. Mai 2012
Kriege werden vor allem über einprägsame Bilder erinnert.
Fehlen diese, werden Kriege jenseits der Kampfzone nicht wahrgenommen.
Deshalb erfüllen Kriegsfotografen, wenn sie sich einer Zensur oder
politischen Vereinnahmung entziehen, eine überlebenswichtige Aufgabe
für die Selbstwahrnehmung von Gesellschaften.
Die weltberühmten Fotografien von James Nachtwey sind Teil des
neuzeitlichen Bildgedächtnisses. Sie sind Zeugnisse äußerster
Gewalt, die sich einer Beschreibung mit Worten meist versagt. Eine Auswahl
der bedeutendsten Arbeiten von Nachtwey wird im Militärhistorischen
Museum der Bundeswehr ausgestellt, darunter – erstmals in Deutschland
– der elf Meter lange Wandfries »The Sacrifice«. Die
Ausstellung mit Fotos von James Nachtwey wird die erste Sonderausstellung
im neu eröffneten Militärhistorischen Museum sein und bis
zum 31. Mai 2012 gezeigt werden. ... mehr
Presseinformation, Semperoper/ Friends of Dresden Deutschland,
30.01.2012