Meldungen zum 19. Februar 2011
Berliner Staatssekretär Prof. Dr. Benjamin-Immanuel
Hoff, 12.04.2011
Der Verein hat sich also, nach allen mir vorliegenden Informationen,
seit fast 20 Jahren als ein verlässlicher Partner der Kinder- und
Jugendarbeit nicht nur in Dresden respektive Sachsen, sondern auch in
Berlin, etabliert. In seiner bisherigen Existenz ist der Verein, der
seit einer halben Dekade auch dem Kinder- und Jugendring Sachsen e.V.
angehört und dort als Partner im fachlichen Ringen um die Entwicklung
von für Kinder und Jugendliche förderlichen Rahmenbedingungen
geachtet wird, zu keiner Zeit in einer Weise auffällig geworden,
die Maßnahmen wie die von Ihrer Fraktion beantragten, erforderlich
gemacht hätten.
[Pdf]
Annekatrin Klepsch, ki.- u. jugendpolitische Sprecherin u. stellvertr.
Vorsitzende der
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, 12.04.2011
„Die Dresdner CDU versucht hier, ein politisches Exempel zu statuieren
und einen ihr schon immer missliebigen Verein öffentlich in Misskredit
zu bringen. Das lässt Zweifel am Demokratieverständnis der
Mitglieder der CDU-Fraktion aufkommen und ist als Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit
in der Jugendhilfe zu werten.“
[Pdf]
Unterstützungsaufruf Dresden, 11.04.2011
„Uns allen muss bewusst sein, dass hier versucht wird ein politisches
Exempel zu statuieren und einen Tra¨ger der Freien Jugendhilfe in
Bedra¨ngnis zu bringen, der sich konsequent fu¨r Ma¨dchen
und Jungen und eine demokratische Jugendhilfe einsetzt. Wir brauchen
auch in Zukunft eine Jugendarbeit auf der Basis von Demokratie und Fachlichkeit,
fern ab von Extremismusklauseln und unverha¨ltnisma¨ßigen
parteipolitischen Eingriffen. Deshalb mu¨ssen wir jetzt im Sinne
einer professionellen Verantwortung Anteilnahme und aktive Unterstu¨tzung
leisten!“
[Pdf]
Kinder- und Jugendring Sachsen e.V., 24.03.2011
„ Der Verein existiert seit 1993, engagiert sich in hervorragender
Weise in der offenen Jugendarbeit, organisiert Veranstaltungen für
Kindergärten und Schulen, betreut und qualifiziert ehrenamtlich
Engagierte, betreibt ein Demokratieprojekt, ist Entsende- und Empfängerorganisation
für den Europäischen Freiwilligendienst "European Voluntary
Service“ und vieles andere mehr. Seit 2006 ist der Jugendverein
zudem Mitglied im Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. und dort ein geachteter
und anerkannter Partner im fachlichen Ringen um die Entwicklung von
für Kinder und Jugendliche förderlichen Rahmenbedingungen."
[Link]
[Pdf]
Bundesweite Unterstützungserklärung „Hände
weg vom Roten Baum!“, 08.03.2011
„ Wir, die Unterzeichner, wenden uns schärfstens gegen jeden
Versuch, diesen renommierten Träger der Jugendhilfe zu kriminalisieren,
seinen Ruf zu schädigen und damit das Vertrauen der Kinder, Jugendlichen
und ihrer Eltern zum Verein zu zerstören. Wir fordern die Dresdner
CDU und FDP auf, ihre Kampagne gegen den Verein sofort einzustellen!“
Der [Link] zur Unterstützerseite sowie die [Pdf].
Dresdner Neuste Nachrichten, 04.03.2011
„Die CDU-Fraktion ist am Donnerstag im Rat an OB-Stellvertreter
Dirk Hilbert (FDP) mit ihrem Eilantrag gescheitert, 240.000 Euro Fördergelder
für den "Roten Baum“ unter Vorbehalt zu stellen."
[Pdf]
DresdenEins-Fernsehen, 04.03.2011
„Für den Kinder- und Jugendverein Roter Baum e. V. ist die
Durchsuchung imageschädigend. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft
bekanntgegeben, dass der Verein keiner Straftat beschuldigt wird. Trotzdem
hat die CDU-Fraktion im Stadtrat einen Eilantrag gestellt, in dem gefordert
wird, dass die Fördergelder für den Verein nur noch unter
Vorbehalt ausgezahlt werden sollen.“
[Onlinevideo]
Erklärung der Dresdner Bundestagsabgeordneten der LINKEN
Katja Kipping, 03.03.2011
„Der Verdacht drängt sich auf, dass die Dresdner CDU hier
nach dem Motto „Es bleibt immer etwas hängen“ einen
politisch missliebigen Jugendverein einschüchtern, diskreditieren
und Angst bei den Eltern schüren will, deren Kinder von den zahlreichen
Projekten des Vereins betreut werden. Dies wäre allerdings ein
Politikverständnis ekelhaftester Sorte!“
[Pdf]
Solidaritätserklärung des Arbeitskreises Kritische
Soziale Arbeit
Dresden, 01.03.2011
„ Der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Dresden erklärt
sich gegenüber dem Bündnis "Dresden Nazifrei!“,
dem Jugendverein „Roter Baum e.V.“, dem Wohnprojekt „Praxis“
und allen von unverhältnismäßigen
polizeilichen Maßnahmen betroffenen Bürger und Bürgerinnen
solidarisch."
[Weblink]
Das „Bündnis Dresden Nazifrei“ äußert
sich über Coloradio, 28.02.2011
Interview bei Coloradio mit einem Vertreter des Bündnis „Dresden
Nazifrei“ zum 19.02.2011
[Hörbeitrag.ogg]
Jugendhilfe-Newsletter des JugendInfoService Dresden, 25.02.2011
„Der Jugendverein "Roter Baum“ ist seit vielen Jahren
als anerkannter Träger der Jugendhilfe insbesondere in den Bereichen
offene Kinder-und Jugendarbeit sowie politische Jugendbildung tätig."
[Pdf]
Pressemitteilung Arbeitsgruppe Jugendarbeit Jena, 23.02.2011
„Hier wurden unbeteiligte Dritte seitens der Polizei überfallen
und mehrere Personen vorläufig festgenommen. Auch dieses grundlose
und martialische Vorgehen der Dresdner Polizei gegen eine Jugendeinrichtung
am 19.02. stellt aus unserer Sicht einen nicht hinnehmbaren Skandal
dar. Die AG Jugendarbeit Jena erklärt sich mit den betroffenen
Einrichtungen solidarisch. Wir fordern den Freistaat Sachsen und die
Stadt Dresden auf, sich umgehend und nachhaltig für die Arbeitsfähigkeit
der "Praxis“ sowie des „Roten Baum e.V.“ einzusetzen
und deren Existenz langfristig zu sichern."
[Pdf]
Morgenpost, 23.02.2011
„Dazu werden eine Partei und ein ihr nahestehender Verein kriminalisiert.
Das ist undemokratisch und kreuzgefährlich, solange die Beweise
nicht erdrückend sind. Ganz zu schweigen von dem möglichen
Schadensersatz, für den im Zweifel wir als Steuerzahler aufkommen
müssen.“
[Pdf]
DresdenEINS.tv, 22.02.2011
„Im Vorfeld der Durchsuchungen waren sich Staatsanwaltschaft und
Polizei auf Grund von Aufklärungsergebnissen darüber im Klaren,
dass der Gebäudekomplex Großenhainer Straße 93 das
Ziel der polizeilichen Maßnahmen war. Die Nennung der Großenhainer
Straße 86a erfolgte irrtümlich und ist demnach ein zu vernachlässigender
Formfehler, der nicht zur Rechtswidrigkeit des Einsatzes führt.
Quelle: LKA Sachsen“
[Onlinevideo]
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden, 22.02.2011
„Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Vorwürfe zurückgewiesen,
wonach ein Sondereinsatzkommando der Polizei bei einer Großrazzia
das falsche Haus gestürmt haben soll.
«Es ging immer um das Gebäude an der Großenhainer Straße
93», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jan Hille, der
Nachrichtenagentur dapd am Dienstag. Dies sei allen Einsatzkräften
klar gewesen. Allerdings habe es einen Kommunikationsfehler gegeben,
räumte Hille ein. Genannt worden sei den Beamten die «Großenhainer
Straße 86 a». «Es wurde aber lediglich die Hausnummer
verwechselt, nicht das Gebäude», erklärte der Sprecher.“
[Pdf]
Sächsische Zeitung, 22.02.2011
„Man habe den ganzen Komplex durchsuchen müssen, um Beweise
zu sichern. Die Aktion habe sich nicht gegen die Linkspartei oder den
Roten Baum als Verein gerichtet. Hille: "Das Verfahren läuft
gegen unbekannt.“ Die Polizei bestätigte, dass bei der Razzia
Türen gewaltsam geöffnet werden mussten. Der Schaden sei noch
unklar."
[Pdf]
Presseerklärung „Roter Baum“ e.V., 21.02.2011
Zu den Durchsuchungen im Jugendhaus des Jugendvereines „Roter
Baum“ e.V. am 19. Februar
Am Abend des 19. Februar stürmte ein Sondereinsatzkommando der
Polizei maskiert und in voller Kampfausrüstung das „Haus
der Begegnung“ in Dresden und das Jugendhaus des Jugendvereines
„Roter Baum“ e.V.. Dabei wurden sämtliche Türen
des Hauses zerstört und die Einrichtung verwüstet, obwohl
alle Schlüssel zu den Türen vor Ort waren und das SEK darüber
auch ausdrücklich informiert wurde. Mehrere Personen wurden durch
das äußerst aggressive und völlig unverhältnismäßige
Vorgehen des Sondereinsatzkommandos verletzt.
Anschließend mussten sie sich nackt durchsuchen lassen, wurden
mehrere Stunden gefesselt festgehalten, dann schließlich in Gewahrsam
genommen und erkennungsdienstlich behandelt.
Wir vermuten, dass die Durchsuchung im Zusammenhang mit dem „Bündnis
Dresden Nazifrei“ steht, welches den breiten gesellschaftlichen
Protest gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden
unterstützt und Räume im „Haus der Begegnung“
genutzt hat.
In der Presse erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft aber,
dass gegen unseren Verein ermittelt wird.
Dazu stellen wir fest:
Der Jugendverein „Roter Baum“ e.V. hat den Aufruf des „Bündnis
Dresden Nazifrei“ zum friedlichen Protest unterstützt, welcher
von einer Vielzahl von Politikern, Künstlern und Initiativen getragen
wird und dem sich 20 000 Menschen angeschlossen haben. Das Jugendhaus
wurde von jungen Sanitätern genutzt, welche die Demonstrationen
am 13. und 19.02.2011 begleitet haben, um eventuellen Verletzten unparteiisch
und ehrenamtlich zu helfen.
Bis jetzt wurde seitens der Staatsanwaltschaft uns gegenüber nichts
erklärt. Uns sind weder die Vorwürfe bekannt, noch dass Ermittlungen
gegen unseren Verein laufen. „Wir gehen deswegen davon aus, dass
das gesamte Verfahren gegenstandlos ist und fordern von der Staatsanwaltschaft
eine Erklärung für ihr Vorgehen und eine öffentliche
Richtigstellung“, so Martin Krappmann, 1. Vorsitzender des Jugendvereins
„Roter Baum“ e.V.. Wir protestieren ausdrücklich gegen
das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und der Polizei und fordern eine
vollständige Aufklärung und Entschuldigung bei den Opfern
und unserem Verein, dem durch die öffentliche Verleumdung erheblicher
Schaden entstehen könnte.
Wir distanzieren uns ausdrücklich von allen Ausschreitungen gegenüber
Polizeibeamten. Gewalt lehnen wir ab, sie stellt einen Widerspruch zu
den Werten unseres Vereines dar.
Wir werden in den nächsten Tagen versuchen, unsere Arbeitsfähigkeit
wieder herzustellen, notwendige Reparaturen durchzuführen und unsere
seit Jahren gute und bewährte Jugendarbeit
fortzusetzen. Dafür brauchen wir die Unterstützung und Solidarität
aller Menschen, die sich gegen die Naziaufmärsche gestellt haben.
Vielen Dank.
Spendenkonto: Jugendverein „Roter Baum“ e.V.
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 850 205 00, KontoNummer 3 577 200