Gemeinschaftsschule
Pieschen – Ende des Schulversuchs missachtet den Willen von Schülern
und Eltern
Pieschen Schulbürgermeister Lehmann sieht in einem
Interview mit der DNN einen Rückgang der Anmeldezahlen an der Gemeinschaftsschule
Pieschen im nächsten Schuljahr voraus. Er begründet dies mit
dem Auslaufen des Projekts „Gemeinschaftsschule“.
92 Anmeldungen sind für das nächste Schuljahr bei der Schulleitung
eingegangen. Benachbarte Mittelschulen beklagen geringe Anmeldezahlen
aufgrund der Beliebtheit der Gemeinschaftsschule.
Dazu Martin Bertram, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Die
hohen Anmeldezahlen belegen, wie gut das System des längeren gemeinsamen
Lernens in der Bevölkerung angenommen wird. Auch das Kultusministerium
würdigte die pädagogische Leistung der Gemeinschaftsschule,
indem sie diese als eine von drei Konsultationsschulen auszeichnete, die
andere Schulen zu den Themen kooperatives Lernen und individuelle Förderung
beraten sollen. Wir fordern, die Entscheidung, Gemeinschaftsschulprojekte
auslaufen zu lassen und keine weiteren einzurichten, zurückzunehmen.
Missachtet man die Wünsche von Eltern und Schülern, führt
dies zu großer Unzufriedenheit und dient in keiner Weise einem guten
Lernklima. Die frühe Trennung in Gymnasium und Mittelschule, die
durch die Absenkung des erforderlichen Notendurchschnitts von 2,5 auf
2,0 noch verschärft wurde, ist falsch. Die immer wieder geäußerte
Behauptung, dass damit die Zahl der Wechsler vom Gymnasium auf die Mittelschule
gesenkt werden könne, lässt sich in Dresden statistisch widerlegen.“
Das Aus für das Projekt Gemeinschaftsschule wurde im Herbst 2009
mit dem Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Landesregierung beschlossen
- offensichtlich vorbei am Willen der Eltern und Schüler, die das
gemeinsame Lernen an der Gemeinschaftsschule als positiv erkannt haben.
Presseinformation, SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, 16.03.2011 |